In einem kleinen Gebirgstal oberhalb der Flussauen des Kundus, der hier in der afghanischen Provinz Baglan „Surchab“ heißt, bis er weiter nördlich die Ebene der Provinz und der Stadt Kundus erreicht, liegt der kleine Ort Tschapsai (engl. Schreibweise: Chapsay). Das Gebirgstal gilt als potentieller Sickerweg der Taliban in die Kundus-Auen und ist deshalb unter genauer Beobachtung der ISAF-Truppen. Die Einsatzkräfte sind deshalb auch bemüht, einen guten Kontakt zur Bevölkerung dort zu halten – in doppeltem Sinne. Zum einen wollen sie militärische Präsenz zeigen, zum anderen aber auch, dass sie die „Guten“ sind, die helfen wollen.

So erkannten die Soldaten auf ihren Patrouillenfahrten, dass das Angebot hinsichtlich der Schulbildung für die Kinder, die im Tal aufwachsen, äußerst mager ist. Der Unterricht findet allenfalls in Zelten oder ganz im Freien statt, wenn die Witterung das überhaupt zulässt. Als erste Maßnahme besorgten sie zwei neue Zelte aus ihrem Kontingent und überließen sie zur Nutzung vor Ort. Dann wurden Pläne geschmiedet zum Bau einer Grundschule in Tschapsai, die für die umliegenden Dörfer und den Ort selbst die Situation nachhaltig verbessern würde.

Gesagt, getan. Im Juli 2012 wurde ein präziser Antrag für ein entsprechendes Hilfsprojekt Lachen Helfen vorgelegt. Wie immer verlief der Entscheidungsprozess schlank und unbürokratisch. Rasch wurden über € 50.000,– bereit gestellt, und zehn Monate später stand der Neubau mit 8 Klassenzimmern und 3 Büroräumen und wurde Mitte Mai 2013 zur Nutzung übergeben. Auf allen Seiten gab es strahlende Gesichter, und die deutschen Soldaten sind inzwischen in der ganzen Gegend gerne gesehen und stets willkommen.